Terroir

Die natürliche Grundlage, die den Charakter aller Rebholzweine maßgeblich prägt, sind unsere vielfältigen Böden. Unsere Heimat um Siebeldingen und Birkweiler profitiert dabei von einer vielfältigen, wertvollen Bodenstruktur auf der Basis von Buntsandstein, Kalk, Rotliegendem und Schiefer. Die schützende Bergkette im Westen sowie die unterschiedlichen Höhen und Neigungen der Hügel, auf denen unsere Weine wachsen, schenken uns unterschiedlichste Kleinklimata und bieten uns eine Vielfalt an Möglichkeiten zur Erzeugung individueller, charaktervoller Weine vom "Typ Rebholz".

Rotliegendes

Die rote Farbe bekommt dieser Schiefer durch Eiseneinlagerung, weswegen er auch Rotliegendes genannt wird. Das Rotliegende ist der älteste Abschnitt der Permzeit, die vor rund 299 Mio. Jahren begann und vor etwa 257 Mio. Jahren endete. Mit dem Perm endet das Paläozoikum.
Durch den Einbruch des Rheingrabens vor rund 45 Mio. Jahren zerbrach die Erdkruste in streifenförmige Segmente.

Die Ränder des Grabens fächerten sich in verschiedene Schichten auf und die Schultern erhoben sich zu Gebirgen (Schwarzwald, Vogesen und Pfälzerwald). Dabei kamen teilweise die ältesten (unteren) Schichten an die Oberfläche. Deshalb findet man heute die "Uralt-Schicht" Rotliegendes in der Weinlage Kastanienbusch am Fuß des Hohenberges, während weiter oben im Wald der ganze Berg aus einer jüngeren Schicht Buntsandstein besteht. 

Charakteristisch für die Rieslinge aus dem Rotliegenden sind feine Nuancen von Heublüten, würzige Kräuternoten und die signifikante Mineralität des Schieferanteils. Weine vom Rotliegenden brauchen ein wenig mehr Zeit, um ihr volles Aromapotenzial zu entwickeln.

Das Rotliegende prägt vor allem unsere GG-Lage Kastanienbusch.

Schiefer

In der Pfalz sind größere Vorkommen an Schiefer lediglich zwischen Burrweiler und Weyher zu finden. Entstanden ist das Gestein vor etwa 400 Millionen Jahren im Zeitalter des Devons. Ausgangsmaterial des Schiefers sind feinst körnige Tonschlamm-Massen, die sich am Meeresboden abgelagert und sich unter hohem Druck in Tonstein verfestigt haben. Aufgrund tektonischen Drucks entstanden Faltungen, die zusammengepresst und weit übereinander geschoben wurden, die sogenannten Glimmerlagen. Diese sorgen für die typischen zerbrechlichen oder spaltbaren Schichtungen des Schiefers.


Dieser Boden ist in unserer GG-Lage Schäwer zu finden.

Buntsandstein

Der Buntsandstein gehört, wie auch der Muschelkalk, zur lithostratigraphischen Einheit der Trias, die vor 251 Mio. Jahren begann und vor 243 Mio. Jahren endete. Das Gestein des Buntsandsteins setzt sich überwiegend aus kontinentalen Ablagerungen wie roten Konglomeraten, Sand- und Tonsteinen zusammen. Die meisten Berge des Pfälzerwaldes bestehen aus Böden dieser geologischen Epoche.

In unseren Weinbergen findet man Buntsandstein als Verwitterungsboden am Berg oder als Hang-, bzw. Terrassenschotter im Queichtal. Durch das rasche Erwärmen und die geringe Wasserspeicherung des Buntsandstein-Verwitterungsbodens sind die Reben etwas schwächer im Wuchs.

Charakteristisch für Rieslinge von dieser Art des Buntsandsteins sind sehr fruchtige Aromen, die oft an den Duft von Pfirsich, Aprikosen und Äpfeln erinnern. Die jüngeren Hang- und Terrassenschotterböden des Buntsandsteins sind etwas tiefgründiger und verfügen damit über eine bessere Wasserhaltefähigkeit. Die Aromen der Weine sind von Zitrusblüten und -früchten geprägt. Typisch ist außerdem ein Säureabgang, der stark an feinstes Meersalz erinnert.
Weine aus Riesling vom Buntsandstein haben ein enormes Entwicklungs- und Reifepotenzial!


Diesen Boden finden wir in unserer GG Lage Ganz Horn.

Muschelkalk

Die geologische Epoche des Muschelkalk gehört ebenso wie die des Buntsandstein zur Gruppe der germanischen Trias. Der Boden besteht aus Kalk, der Muschelschalen enthält oder aus Muschelschalen aufgebaut ist. Deshalb findet man heute noch häufig Versteinerungen von marinen Lebewesen im Boden.
Muschelkalkböden gelten weltweit als die besten und prägendsten Böden für Burgundersorten. Aus diesem Grund wachsen neben den Rieslingen auch unsere Burgundersorten auf Muschelkalk. Weißer und Grauer Burgunder sowie Spätburgunder werden durch den Muschelkalk mineralisch geprägt und präsentieren somit die Verbindung von Burgunderart und Boden in ausgeglichener Harmonie und resultieren in großen und langlebigen Weinen.
Charakteristisch für Rieslinge vom Muschelkalk sind exotische Fruchtaromen von Zitrusfrüchten, Ananas und Mango. Der Boden gibt den Weinen eine hervorragende Struktur und feine Mineralität, in der die Säure sehr schön eingebunden und integriert ist. Rieslinge von Kalklagen sind besonders reifefähig.