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Rundbrief Mai 2025

Liebe Freunde des REBHOLZ-Weines!

Es gibt ein unglaubliches Naturereignis, das man oft als selbstverständlich und ganz normal wahrnimmt und deshalb nicht richtig schätzt, weil es sich Jahr für Jahr wiederholt: das Erwachen der Natur, der Beginn des Vegetationsverlaufs der Pflanzenwelt nach einem fast halbjährigen Winterschlaf. Die ersten Blüten – bei uns in der Pfalz die Mandelblüte – locken mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen der Frühlingssonne unzählige Besucher in die Natur, um dies zu bestaunen und genießen. Innerhalb weniger Tage verwandelt sich unsere Umwelt in dieser Zeit aus ihrem ruhigen, grau-braunen, meist kühlen, feuchten und trüben Stadium in eine blühende und vor Kraft strotzende grüne Landschaft. Auch nach vielen Jahren Arbeiten in und mit dieser Natur erscheint für uns der Beginn einer neuen Vegetation jedes Mal wie ein Wunder. Vor allem in einer Zeit, in der man durchaus an der Vernunft der Menschheit auf der Welt zweifeln kann, wirkt eine solche Normalität irgendwie beruhigend, weil sie nicht aus den Fugen geraten ist und sicher wiederkehren wird.
Wir wissen aber auch, dass dieses Wunder der wiedererwachten Natur durch eine einzige Frostnacht komplett zerstört werden kann. Deshalb hoffen wir auf einen glimpflichen Temperaturverlauf bis zu den „Eisheiligen“ Mitte Mai! Im Vorjahr 2024 hatte uns eine solche Frostnacht vom 22. auf den 23. April etliche Schäden in den Weinbergen zugefügt, die am Ende zu nicht unerheblichen Ertragsverlusten führten. Doch wie verlief das Weinjahr 2024 sonst? Mit guter Wasserversorgung starteten die Reben recht zeitig in die Vegetation. Der Schock der Frostnacht bremste das Wachstum zwar etwas ein, aber durch das warme Wetter und weiterhin gute Wasservorräte ging es danach mit Riesenschritten voran, und die Rebblüte verlief zügig. Danach sorgte das recht trockene, kühlere Sommerwetter für reife Trauben bei den Burgundersorten, die wir mit frostbedingt geringeren Erträgen schon Anfang September ernten konnten. Um die perfekte Traubenreife auch beim Riesling zu erreichen, waren wieder einmal Geduld, Abwarten und Risiko notwendig. Das unstete, nasse Wetter ab Erntebeginn machte Entscheidungen und Arbeit nicht einfacher. Die Bodenfeuchte führte zu dickeren Trauben und nur langsamem Anwachsen der Zuckerkonzentration in den Beeren, andererseits brachen die Säurewerte nicht ein und der Geschmack der Trauben verbesserte sich von Tag zu Tag. Im Gegensatz zu vielen anderen feuchten Erntejahren blieb glücklicherweise der Gesundheitszustand der Trauben stabil und damit der Selektionsaufwand bei der Ernte im Rahmen. Nach gut einem Monat konnten wir am 7. Oktober die Ernte beenden. Der Frost hat uns am Ende etwa 20% eines normalen Ertrags gekostet und viel zusätzliche Arbeit bei den Weinbergsarbeiten und der Lese beschert.
Unsere Mühe und der große Aufwand haben sich am Ende für uns und Sie wieder einmal gelohnt. Die Weine des Jahrgangs 2024 sind sehr fein, ungemein sortentypisch, haben eine angenehme, harmonische und schon jetzt hervorragend eingebundene Säure. Was all unsere Weine dieses Jahrgangs darüber hinaus auszeichnet, sind niedrigere Alkoholwerte, die jedoch beim Trinkgenuss und Reifepotenzial überhaupt nichts vermissen lassen, weil wir - wie bereits erwähnt - die optimale Traubenreife abgewartet hatten, und die darüber hinaus ein Schlückchen mehr erlauben. Inzwischen sind die Guts- und Ortsweine des Weinjahrgangs 2024 abgefüllt, den Großen Gewächsen gönnen wir noch etwas Zeit auf der Feinhefe. Chardonnay und Spätburgunder bleiben noch bis ins nächste Frühjahr in den kleinen Holzfässern. Unsere Gutsweine sind perfekte Vorboten des neuen Jahrgangs, weil man sie schon jetzt mit großem Vergnügen genießen kann, es aber noch nicht muss, denn ihre wahren Stärken werden sie im Laufe der Zeit ausspielen! Wer jedoch schon heute neugierig auf die ab September verfügbaren Großen Gewächse ist, der kann sich mit unseren Ortsweinen vom Riesling und Weißen Burgunder einen ersten Eindruck verschaffen, da diese Weine zu 100% aus den großen Lagen stammen. Es sind „kleine Geschwister“ unserer Großen Gewächse: vom Rotliegenden (KASTANIENBUSCH), vom Buntsandstein (GANZ HORN), vom Muschelkalk (IM SONNENSCHEIN) und vom Schiefer (SCHÄWER). Die „Großen Weine“ des Jahrgangs 2024 sollten Sie sich schon jetzt sichern und mit der beiliegenden Subskription 7,5% gegenüber dem späteren Verkaufspreis sparen.
Bis zu unserem Hoffestwochenende am 30. und 31. August vergeht zwar noch einige Zeit, aber da es in diesem Jahr einen komplett anderen Ablauf geben wird, wollen wir dies schon heute ankündigen. Vor 30 Jahren veranstalteten die Weingüter in Siebeldingen zum ersten Mal die Kulinarische Weinwanderung rund um Siebeldingen, bei der sonntags auf einer schönen 6,5 km langen Tour mit zahlreichen Aussichten ins Queichtal, auf die Rebenlandschaft und den Pfälzer Wald Ausschank- und Verpflegungsstationen der Winzer eingerichtet sind. Da in diesem Jahr der Termin dafür (31. August) auf unser Hoffestwochende fällt, findet dieses Mal nur die Verkostung und der Verkauf im Weingut statt; entspannen, Landschaft, Wein und feine Köstlichkeiten genießen können Sie auf den Terrassen unseres alten Pergolaweinbergs, der Albersweiler Latt. Für Probe und Platzreservierung ist eine Anmeldung erforderlich.
Eine Woche später, am Samstag, dem 6. September, kann man bei uns im Weingut bei der Erstverkostung alle großen Weine der aktuellen Jahrgänge von uns und unseren Freunden Christmann, Wittman und Clüsserath probieren und sich kulinarisch verwöhnen lassen. Auch hier ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich.
Bis dahin empfangen wir Sie gerne bei uns im Weingut, um Ihnen die Weine vorzustellen oder wir beraten Sie gerne telefonisch oder auf schriftlichem Weg, wenn Sie Fragen zu unseren Weinen oder bei Ihrem Weineinkauf haben.
Ihnen und uns wünschen wir einen schönen Sommer und weiterhin viel Spaß mit unseren Weinen.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Familie Rebholz


P.S. Ab dem Jahrgang 2024 fordert der europäische Verbraucherschutz bei Wein noch mehr Angaben. So müssen künftig außer den bisher schon aufgeführten allergenen Inhaltsstoffen auch noch Brennwert und Zutaten angegeben werden. Deshalb finden Sie in dieser Weinliste einen QR-Code, der auf eine Sammelliste mit allen Werten für unsere verschiedenen Weine leitet. Da dies allerdings zukünftig auch auf dem Produkt selbst ersichtlich sein muss, haben wir uns auch an eine Überarbeitung des Etiketts gemacht. Dies gestaltet sich bei der Menge an gesetzlich vorgeschriebenen Angaben einerseits und mit einem der traditionellsten und markantesten, nämlich handgeschriebenen Etikett mit enormer Wiedererkennung andererseits nicht ganz so einfach. Schon in früheren Jahren hat es immer mal wieder Veränderungen an unserem Weinetikett gegeben, das in den 1940er Jahren entstanden ist und anfänglich noch in altdeutscher Handschrift gestaltet war. Da leider im Laufe der Zeit immer neue weingesetzliche Angaben dazukamen, wurde das Etikett immer unübersichtlicher und total überladen. Ein Rückenetikett, welches das entschlackte und damit übersichtliche vordere Schmucketikett ergänzte, war bisher unsere Lösung dafür. Nach längerer Diskussion gestaltet sich das Relaunch unserer Flaschenausstattung nun trotz zusätzlichen Pflichtangaben noch markanter, übersichtlicher und näher an den ganz alten Rebholz-Etiketten; alle vorgeschriebenen Angaben werden kompakt auf einem Streifen am markanten Schmucketikett aufgeführt. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, denn so bleibt auch zukünftig in und auf der Flasche alles: typisch Rebholz!