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Rundbrief Mai 2023

Liebe Freunde des REBHOLZ-Weines!

Als wir vor 25 Jahren zum ersten Mal Weine nach den Richtlinien des "Comitée Erstes Gewächs" erzeugten, war keineswegs klar, was sich in dem nächsten Vierteljahrhundert daraus entwickeln würde! Der Lagenanspruch und die Produktionsbedingungen bei dieser visionären Idee eines "deutschen Grand Crus" waren sehr hoch und herausfordernd, der Erfolg jedoch keineswegs garantiert. Wer hätte 1998 zu träumen gewagt, dass sich ein trockener Pfälzer Wein vom Riesling aus dem Kastanienbusch einmal zu einer Ikone für trockenen Riesling nicht nur in Deutschland entwickeln würde? Der Wein wurde als Erstes Gewächs und mit der Erklärung „weingesetzlich nicht geregelt“ in der Preisliste aufgeführt, kostete fast das Doppelte anderer trockener Weine und war im Handumdrehen ausverkauft. 

Dem Riesling aus dem KASTANIENBUSCH und dem ebenfalls schon 1998 erzeugten Spätburgunder IM SONNENSCHEIN folgten ab 1999 ein Riesling aus dem heute GANZ HORN genannten Weinberg und ein Weißer Burgunder IM SONNENSCHEIN, die sich fortan „VDP-Große Gewächse“ nannten. Diese Großen Gewächse sind nicht nur zu unseren Aushängeschildern geworden und auf vielen Weinkarten der bekanntesten Spitzenrestaurants nicht mehr wegzudenken, sondern sie haben zusammen mit vergleichbaren Weinen von Winzerkollegen auch wieder für ein weltweit hohes Ansehen deutscher Weine geführt. Wir sind sehr stolz, dass sich diese Weine so etabliert haben, und wir nun den 25. Jahrgang an Großen Gewächsen vorstellen können. 

Im Moment sucht die Weinbranche Normen für Erste und Große Gewächse und eine deutsche Weinlagenklassifikation, um dies zukünftig auch gesetzlich regeln zu können. Auch wir VDP-Winzer arbeiten dabei mit, um möglichst viel von dem hohen Qualitätsanspruch, der diese Weine so erfolgreich gemacht hat, in die allgemeinen Regeln einfließen zu lassen. 

Doch nun zurück in die Gegenwart und zum aktuellen Weinangebot, das vor allem vom Weinjahrgang 2022 bestimmt wird. Hier ein kurzer Rückblick, wie der Jahrgang 2022 bei uns heranreifte: Nach einem normalen Austrieb folgte ein flotter Vegetationsverlauf ohne Spätfrostschäden und eine frühe, schnelle Rebblüte. Oft wurden die Arbeiten in den Weinbergen zur Herausforderung, um mit der rasanten Vegetationsentwicklung Schritt halten zu können. Der trockene Spätsommer normalisierte die Situation wieder, sorgte aber auch für eine sehr frühe Traubenreife und einen Lesebeginn schon Ende August. Durch unsere frühzeitigen Ertragsreduzierungen und die sorgfältige und aufwändige Selektion bei der Handlese konnten wir bei allen Rebsorten unsere sehr hohen Qualitätsansprüche erfüllen. Die Weine des Jahrgangs 2022 präsentieren sich momentan schon recht zugänglich mit ihren feinen Fruchtnoten, viel Klarheit und angenehmer jugendlicher Frische.  Sie verfügen über eine gut eingebundene Säurestruktur mit sehr feiner Mineralität und viel Finesse.

Vor einem Jahr hatten wir an dieser Stelle geschrieben: "Wir wissen selbst, wieviel Spaß unsere Weine auch schon ganz jung bereiten können - als frische, freche, fruchtige Begleiter für warme Frühlings- und Sommertage gibt es fast nichts Besseres! Wir meinen jedoch, dass viele unserer Weine ihr eigentliches Potenzial erst über Jahre hinweg - je nach individuellem Geschmack und entsprechendem Trinkanlass - entwickeln. So zeigen unsere Weine in den ersten vier Jahren mehr jugendliche, frische und fruchtige Aromen mit einer lebendigen Säure. Mit zunehmender Lagerung werden sie "runder", reifer und harmonischer und somit zu immer perfekteren Speisebegleitern." Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer dass wir zukünftig von Weinen, die wir in diesem idealen Genussfenster sehen, noch einige Flaschen aus unserem Keller mit der Bezeichnung "in unserem Keller gereift, ab jetzt im besten Alter" anbieten wollen. Auch wenn man sich aufgrund der geringen verfügbaren Mengen beim Bestellen beeilen sollte, gilt dies nicht für Konsum dieser Weine. Sie können auch noch bei Ihnen lagern, bis sich der richtig Trinkanlass findet.

Ihnen und uns wünschen wir einen schönen Sommer und weiterhin viel Spaß mit unseren Weinen. 

Mit freundlichen Grüßen,

Ihre Familie Rebholz