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Jahrgang 2022

Die Natur hat uns dieses Mal die Arbeit nicht allzu schwer gemacht. Ein längerer, zwar milder, jedoch recht feuchter Winter, sorgte für wenig Spätfrostgefahr und einen späten Austrieb, dem jedoch durch das warme, trockene Wetter ein sehr rasches Wachstum und eine recht frühe Blüte folgten. Oft wurden die Arbeiten in den Weinbergen zur Herausforderung, um mit der rasanten Vegetationsentwicklung Schritt halten zu können. Der trockene Spätsommer normalisierte die Situation wieder, sorgte aber auch für eine sehr frühe Traubenreife und einen Lesebeginn schon Ende August.

Das unbeständige Wetter während der Lese sorgte zwar oft für recht strapazierte Nerven und eine lange Erntedauer, hatte jedoch keinerlei negativen Einfluss auf das Ergebnis oder die Qualität unserer Arbeit. Durch unsere frühzeitigen Ertragsreduzierungen und die sorgfältige und aufwändige Selektion bei der Handlese konnten wir bei allen Rebsorten unsere sehr hohen Qualitätsansprüche erfüllen. Bei der Lese war es sehr wichtig keine Trauben von durch die Trockenheit gestressten Reben zu verwerten, da dies zu Bittertönen und einer frühen Alterung der Weine führen würde. Dies war nur mit unserem erfahrenen Leseteam und häufigem Verkosten der Trauben möglich.

Die Weine des Jahrgangs 2022 präsentieren sich schon früh recht zugänglich mit ihren für den Jahrgang typischen feinen Frucht- und Kräuternoten, viel Klarheit und ihrer angenehmen jugendlichen Frische. Sie verfügen über eine gut eingebundene Säurestruktur mit sehr feiner Mineralität und viel Finesse. Sie dürften sich ähnlich entwickeln wie Weine aus den Jahrgängen 2007, 2009, 2012, 2015, 2018, 2019 und 2020. Bis die 2022er den Zeitpunkt erreicht haben, ab dem sie „Im besten Alter“ sind, bedarf noch etwas Geduld.

Weinlese 2022 in Zahlen

Rebfläche im Ertrag: 26,08 ha
Lesebeginn: 25.08.2020
Leseende: 13.10.2020
Kalendertage: 49 Tage (Ø 2003-20: 36)
Lesetage: 34 Tage (Ø 2003-20: 24,4)
Lesestunden gesamt: 6950 Stunden (Ø 2003-20: 5820)
Lesestunden pro ha: 266 h/ha (Ø 2003-20: 223)
Erntemenge gesamt: 165.000 l
Erntemenge pro ha: 63 hl/ha (Ø 2003-20: 53)