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Rundbrief Juni 2014

Liebe Freunde des REBHOLZ-Weines!

Unsere Werkstatt unter freiem Himmel macht nicht immer nur Spaß! Ständig den Launen der Natur ausgesetzt zu sein und die Sorge, um die Früchte seiner Arbeit gebracht zu werden, zehren manchmal doch stark an unseren Nerven - weil man dabei so machtlos ist. Im Winter können sehr tiefe Temperaturen die Reben stark schädigen. Ab dem Austrieb der Reben im April fürchten wir bis zu den EisheiligenMitte Mai die Kaltlüfte der Spätfröste, die sich wie Wasser sammeln, fließen und stauen, und über Nacht das erste zarte Grün der Reben wieder in eine trostlose Winterlandschaft verwandeln kann. Wenn es wärmer wird, nimmt auch die Angst vor Stürmen und Hagel zu. Lang anhaltende Trockenphasen während der Vegetation können zu deutlichen Qualitätseinbußen sowie dauerhaften Schäden an den Reben führen. Aber auch zu viel Regen ist uns nicht recht, da dies nicht nur Bodenerosion auslöst, sondern auch mehr Infektionsdruck für die Reben und Trauben  bedeutet. Am Ende der Rebvegetation ist es dann erneut der Frost, der im Spätherbst dem Warten auf hohe Qualitäten jäh ein frühes Ende setzen kann, weil dies zu vorzeitigem Blattfall und damit dem Ende weiterer Zuckerproduktion führt.

Über das ganze Jahr gibt es also viele Unwägbarkeiten der Natur, die unsere Arbeit und das Produkt daraus, den Rebholz-Wein, beeinflussen und beeinträchtigen können. Die Mittel. um das Risiko der aufgezeigten Gefahren zu verringern oder zu vermeiden, sind meist sehr aufwändig und recht teuer. Die entsprechende Verwendung von Frostkerzen, Windrädern oder Hubschraubern gegen Fröste muss wie die Einsätze von Hagelfliegern und Beregnung immer schon vor dem erwarteten Ereignis geplant, installiert und begonnen werden. Trotz modernster Computerberechnungen und -vorhersagen stellt sich im Nachhinein oft heraus, dass der hohe Aufwand eigentlich unnötig gewesen war. Aber die Möglichkeit, nicht ganz so machtlos zu sein, beruhigt einfach etwas

Von all den oben genannten Gefahren sind wir bis jetzt verschont geblieben (abergläubisch klopfen wir dreimal auf Holz). Nach dem Winter, der eigentlich keiner war weil er sich so warm und schneearm wie selten präsentierte, startete die Natursehr früh, was natürlich auch die oben beschriebene Spätfrostgefahr für die gesamte Pflanzenwelt deutlich verlängerte. Nach dem auch für die Reben sehr zeitigen Austrieb ist die Rebblüte inzwischen voll im Gange, gut zwei Wochen früher als im Durchschnitt der Jahre. Ob sich daraus auch automatisch ein früher Lesebeginn ergibt, und was aus diesem momentanen Vegetationsvorsprung tatsächlich geworden ist, können Sie am zweiten Septemberwochenende (13. und 14. September) bei unserem traditionellen Hoffest vor Ort erfahren und während den Weinbergsrundgänge erleben. Der Auftakt dieses Hoffest-Wochenendes wird ein Wein-Dinner im Restaurant Schlösslin Oberotterbach sein, zu dem wir Sie herzlich einladen.

Bei unserem Hoffest werden wir den aktuellen Jahrgang 2013 vorstellen, einen (mengenmäßig) kleinen, aber sehr feinen Weinjahrgang. Nach einem langen, kalten Winter begann die Vegetation ja recht spät. Da auch der Frühsommer 2013 kühl blieb, folgte Ende Juni eine späte Rebblüte, die mit deutlichen Verrieselungenzwar für lockerbeerige Trauben sorgte , aber damit auch der Grund für die unterdurchschnittliche Erntemenge war. Ein warmer, normaler Sommer im Juli und August ließ die Reben rasch wachsen. Ab September bis zum Abschluss der Weinlese Ende Oktober wendete sich das Blatt der Wetterbedingungen jedoch wieder: viel Regen und kühle Temperaturen verzögerten das Rebwachstum erneut, so dass wir später als in den letzten Jahren mit der Lese beginnen konnten. Die reifen Trauben hatten zunächst bei stabilen Säurewerten etwas weniger Zucker, was den Charakter der Guts- und Terroirweine dieses Jahrgangs geprägt hat: feine, leichte Weine mit einer unglaublich mineralischen Säure, die zwar stets präsent ist , jedoch immer hervorragend eingebunden und geschmacklich gepuffert schmeckt. Trotz nicht immer einfachen Wetterverhältnissen sind durch den Einsatz unserer bis zu 50 Personen umfassenden Lesemannschaft wieder Weine entstanden, die alle Tugenden des typischen REBHOLZ-Stils aufweisen: Weine, die mit ihrer klaren Rebsorten- und Lagentypizität, mit ihrer Dichte und Struktur, ihrer unverwechselbaren Mineralität und geschmacklichen Länge jetzt und in Zukunft viel Trinkfreude bereiten.

Am Ende der nur dreiwöchigen Lese hatten die Wetterbedingungen die Beeren an den Trauben, wie 1976, in feinste Rosinen verwandelt. Aus diesem Grund war der Zuckergehalt der Riesling-Trauben im Kastanienbusch so hoch, dass keine Hefeart ihn vollständig vergären könnte. Deshalb gibt es aus dieser Spitzenlage zwei edelsüße Weine, eine Spätlese und eine Auslese, Weine die mit ihrem Extrakt und ihrer jahrgangstypischen feinen Säure für die Zukunft geschaffen sind.

Wie in den letzten Jahren können Sie sich bereits jetzt diese Weine und Ihre Großen Gewächse sichern - und dabei noch 7,5% sparen. Mehr Informationen dazu, zu unserem Hoffest-Wochenende und der Premiere Großer Gewächse von uns und den Weingütern Christmann, Wittmann, und Schäfer-Fröhlich, die diesmal am 30. August im Weingut Christmann stattfindet, finden Sie auf den Beiblättern und auf unserer Homepage.

Wenn Sie uns in der Pfalz besuchen wollen, so planen Sie den Besuch unbedingt rechtzeitig, denn zu dieser Jahreszeit ist die Pfalz bei vielen Gästen als Reiseziel sehr beliebt. Einige Empfehlungen für Übernachtungen finden Sie auf unserer Internetseite. Wir helfen Ihnen, wenn möglich, aber auch gerne persönlich weiter.

Ihnen und uns wünschen wir einen schönen Sommer, einen guten Herbst für unsere Ernte und weiterhin viel Spaß mit unseren Weinen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Familie REBHOLZ

P.S. Dass nicht nur wir von den 2013ern Weinen und ihrer außergewöhnlichen Mineralität begeistert sind, kann man ganz aktuell bei Jancis Robinson (JancisRobinson.com) nachlesen: "The fruit is firmer and crunchier, the acidity certainly authentic and the salty minerality quite pronounced. Solid rock! 16/20 Guts-Riesling (1303) "Firm, powerful and with sound acidity to add longevity, this is not far off Grosses Gewächs quality." 17,5/20 Riesling vom Buntsandstein