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Rundbrief April 2016

Liebe Freunde des REBHOLZ-Weines!

Man lernt nie aus! An diese Redensart wurde ich erinnert, als viele Pfälzer Mandelbäume schon kurz nach Weihnachten ihre ersten rosa Blüten entfalteten. Als dann auch noch Schneeglöckchen und Blaustern viele Wochen zu früh die neue Saisoneröffneten, ließ dies einen allzu frühen Vegetationsbeginn und die damit verbundene große Gefahr von Frostschäden erwarten. Dass die nasskalte Witterung in der Zwischenzeit aber wieder alles normalgeregelt hat, beruhigt dann doch wieder. Wer mit und von der Natur lebt und letztendlich von ihr abhängig ist, beobachtet schon die kleinsten klimatischen Veränderungen und Anomalitäten mit Besorgnis. Nicht nur weil davon natürlich unsere heutige Existenz abhängt, sondern vor allem auch, weil von möglichen Auswirkungen vor allem unsere Nachkommen betroffen wären. Damit meine ich sowohl die zukünftigen Weinproduzenten und -liebhaber, als auch alle Menschen, Tiere und Pflanzen, die in unserer von unzähligen Winzergenerationen geschaffenen Wein-Kulturlandschaft leben!

Aber, liebe Freunde des Rebholz Weines, so lange es noch immer auch solch kühlen Jahrgänge wie 2010 oder 2008 gibt, in denen selbst wir um jedes Grad Öchsle und perfekte Traubenreife regelrecht kämpfen müssen, weil andernfalls nur kleine, dünne und unreife Weine entstünden, sind unsere natürlichen Bedingungen noch nicht so aus dem Lot, dass wir uns große Sorgen machen müssten. Am Stil der REBHOLZ-Weine wird sich auch in Zukunft ungeachtet häufiger auftretender Extremwettersituationen, wie Trockenheit oder Starkregen mit Hagel, nichts ändern. Wir wollen weiterhin Weine erzeugen, die sowohl für die verschiedenen Rebsorten typisch sind, als auch zeigen, wo sie gewachsen sind, geprägt mit ihrem unverwechselbaren Fingerabdruckdurch die besonderen Standortbedingungen von Böden und Kleinklima der verschiedenen Parzellen, auch Terroir genannt.

Außerdem wollen wir in unseren Weinen genauso den typischen Jahrgangscharakter ganz klar herausarbeiten, der in den deutschen Weinbaugebieten durch das cool climate deutlich unterschiedlicher ausfällt als in klimatisch gemäßigten und warmen internationalen Weinregionen. Die Weine sollen die Stärken eines Jahrgangs zeigen, ihn stark machen. Die Voraussetzungen dafür beginnen im Weinberg mit vielen qualitätsfördernden Maßnahmen und werden durch selektive Handlese, sowie unsere äußerst schonende Trauben- und Maischeverarbeitung im Herbst fortgesetzt. Damit die Weine möglichst jahrgangstypisch werden, verzichtet der REBHOLZ-Stil seit jeher auf die sonst üblichen Möglichkeiten der Alkoholerhöhung mittels Anreicherung, auf Säureregulierung durch Entsäuerung und auf Weinschönungen. Voraussetzungen dafür ist aber immer perfektes Lesegut. Qualität wird nicht im Keller gemacht; sie kommt mit den Trauben aus den Weinbergen! Danach gilt es bei Lese, Traubenverarbeitung und Weinausbau möglichst wenig davon zu verlieren!

Doch nun zum aktuellen Jahrgang 2015. Selten haben wir erlebt, dass sich Weine so positiv andersartig präsentieren, als erwartet! Ließ die warme, trockene Witterung doch eher, kräftige Weine mit recht milder Säure erwarten, selbst ausgesprochen mediterrane Weine wie vom Jahrgang 2003 waren nicht ausgeschlossen. Aber schon bei den ersten Reifeuntersuchungen zeigte sich, dass unsere Trauben über eine hervorragende Säurestruktur und nicht allzu hohe Zuckerwerte verfügen würden. Zusammen mit dem in trockenen Jahren idealen Gesundheitszustand der Trauben waren damit außergewöhnlich gute Voraussetzungen für den 2015er Jahrgang gegeben. Das Resultat sind bei uns Weine mit eher kühlem Charakter, mit angenehm präsenter, aber immer ganz reifer Säure, und mit sehr feiner, ganz klarer Sortentypizität. Besonders gefallen uns die für die 2015er Wachstumsbedingungen erstaunliche alkoholische Leichtigkeit und ihre verspielte Eleganz. Obwohl die Weine noch sehr jung sind, bereiten sie schon jetzt enormen Trinkspaß und zeigen einiges von ihrem späteren Potential. Bei der ersten Präsentation auf der wichtigsten Weinmesse der Welt, der ProWein in Düsseldorf, waren die Fachleute von diesen Qualitäten bereits sehr angetan.

Auch in diesem Jahr haben Sie bei unserer Maispitzen-Jahrgangsprobe (6. und 7. Mai) die Möglichkeit, die meisten Weine des neuen Jahrgangs zu probieren und sich selbst ein Bild zu machen. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der mitversandten Einladungskarte. Wie in den letzten Jahren können Sie sich schon jetzt die Großen Weinevon 2015 sichern und durch diese Subskription 7,5% gegenüber dem späteren Verkaufspreis sparen.

Zu unserem Hoffest-Wochenende (3. und 4. September), das zukünftig immer amjeweilsersten September-Wochenende stattfinden wird, erhalten Sie noch rechtzeitig eine gesonderte Einladung. Wenn Sie uns in der Pfalz besuchen wollen, dann planen Sie den Besuch unbedingt frühzeitig. Einige Empfehlungen für Übernachtungen finden Sie auf unserer Internetseite. Wir helfen Ihnen, wenn möglich, aber auch gerne persönlich weiter.

Ihnen und uns wünschen wir einen schönen Sommer und weiterhin viel Spaß mit unseren Weinen. 

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Familie REBHOLZ

P.S. Noch eine traurige persönliche Nachricht zum Schluss: Am 20. Januar verstarb meine Mutter Christl Rebholz, die nach dem allzu frühen Tod meines Vaters 1978 das Weingut zusammen mit mir weiter führte, im Alter von 82 Jahren.